Die neue HBO-Serie The Idol von Euphoria-Macher Sam Levinson feierte bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere. Allerdings wird die Serie rund um eine Sängerin, die in Los Angeles Karriere machen will und dort in einen Strudel von Sex, Machtmissbrauch und wilden Partys gerät, von Kritikern abgestraft.
Warum ist The Idol so umstritten?
Es könnte wohl die Skandal-Serie des Jahres sein: The Idol hat in Cannes seine Weltpremiere gefeiert. Nachdem viele gespannt auf das neue Projekt von Sam Levinson waren, der zuvor Euphoria inszeniert hatte, waren die Erwartungen natürlich groß.
Zusammen mit The Weeknd (dem Sänger) spielt die Tochter von Johnny Depp, Lily-Rose Depp, die Hauptrolle. In The Idol geht es um eine Sängerin, die nach einer gescheiterten Tournee sich selbst wiederfinden will und dafür eine gefährliche Beziehung mit einem Guru und Anführer eines Kults eingeht.
Schon der erste Trailer hat im Netz für gespaltene Reaktionen gesorgt. Und im Vorfeld der Premiere diese Woche sind immer wieder Aussagen von Beteiligten aufgetaucht, die ein dunkles Bild von der fertigen Serie zeichnen.
Die ist nämlich anfangs gar nicht von Sam Levinson inszeniert worden, sondern die erfahrene Regisseurin Amy Seimetz (The Girlfriend Experience) sollte sich dem Stoff annehmen. Nachdem ungefähr 80% der Multi-Millionen-Dollar-Serie abgedreht waren, verließ Seimetz die Show aber und alles wurde nochmal neu gedreht.
Ab da übernahm Levinson das Zepter und unter ihm wandelte sich die Ausrichtung von The Idol wohl stark. Die zunächst als feministisches Projekt angedachte Serie verwandelte sich laut Beteiligten in einen “Folter-Porno”, ein “Exploitation-Fest” und ein Skandalprojekt, dass keines hätte sein müssen.
Auch Levinson selbst ist kein unumstrittener Regisseur: Schon bei Euphoria fiel er immer wieder mit Szenen auf, die grenzwertig waren. Und am Set soll er auch bei Nacktszenen, die Minderjährige zeigen, unnachgiebig auf deren Umsetzung bestanden haben.
Ist das die schlechteste HBO-Serie aller Zeiten?
Die starken Veränderung und die Neuausrichtung der Serie hat wohl auch der Qualität geschadet. Erst vor wenigen Tagen feierte The Idol in Cannes seine Weltpremiere und erste Kritiker konnten die Serie schon bewerten. Leider fällt das Urteil überhaupt nicht gut aus.
Auf der Bewertungsplattform RottenTomatoes hatte die HBO-Show zwischenzeitlich eine Bewertung von gerade einmal 9%. Das würde sie nicht nur zur schlechtesten Serie von HBO machen (ja, sogar schlechter als die finale Staffel von Game of Thrones). Auch im Vergleich zu allen anderen jemals erschienenen Serien wäre sie die Schlechteste.
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Mittlerweile hat sich der Score etwas verbessert, er liegt aktuell bei “stolzen” 27% von 15 Reviews. Hauptkritikpunkte an der Serie sind die Inszenierung, die wohl fast wie ein Porno-Video sein soll. Außerdem kann Hauptdarsteller The Weeknd nicht so richtig überzeugen und allgemein ist die neue Serie von Sam Levinson wohl sehr exploitativ.
Ob die erste Staffel der Show tatsächlich so schlecht ist, wie sie von Kritikern gemacht wird, können wir schon in wenigen Tagen herausfinden: Am 5. Juni 2023 erscheint The Idol bei uns in Deutschland über Sky bzw. den Streaminganbieter WOW. Ich persönlich war eigentlich sehr an der Serie interessiert, gerade auch weil ich Euphoria schon mochte und The Idol einen ähnlichen Vibe versprüht. Durch die ersten Eindrücke aus Cannes bin ich aber natürlich auch erstmal abgeschreckt, will mir aber selbst ein Bild von The Idol verschaffen. Wie sieht’s bei euch aus: Sehen oder nicht sehen, das ist hier die Frage!
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